Eine andere Version des „Crowther
Hotcake – sie ist von
Aion FX,
heißt „Anomaly“ und hat einen komischen
Bluesberry-Mod.
Der Bluesberry-Mod
und ein blöder Verdacht:
Es folgen eine Testschaltung,
statische Messungen
an Schaltkreisen, ein paar Gleichungen
und ein Kompromiss,
anschließend RTFM
und Modifikationen.
Zum Ende „Heimwerkern wie die Profis“.
Aion FX „Anomaly“ und der Bluesberry-Mod
Kapitelinhalt:[ Überspringen ]- Die Schaltung •
- Der Bausatz •
- Der Bluesberry-Mod •
- Der „Überlauf“-Transistor Q1 •
- Build Notes •
- Eigene Anpassungen •
- „Heimwerkern wie die Profis“
Die Schaltung
Der Verzerrer „Crowther Hotcake“ gehört zu den Vintage-Effekten abseits des üblichen Nachbastler-Mainstreams. Er wird seit Ende der siebziger Jahre gebaut von einem kleinen neuseeländischen Unternehmen gebaut und verkauft; natürlich wurde die Schaltung über die Jahre verändert und um Modifikationsmöglichkeiten erweitert.
In der Schaltung wird versucht, die Endstufenverzerrung eines VOX AC30 (keine Gegenkopplung, Betonung der Höhen in der Verzerrung) zu emulieren, in dem ein Operationsverstärker mit einem Tiefpass gegengekoppelt und das Ausgangssignal des Verzerrers hinter diesem Tiefpass abgegriffen wird. Genaueres zur Theorie findet der Leser u. a. im Artikel zum Bausatz von uk.electronic.
Der Bausatz
Beim Kit / Bausatz „Anomaly“ des Anbieters „Aion FX Guitar Effects“ (im Folgenden kurz „Anomaly“ und „Aion FX“) soll es sich um einen Nachbau eines neueren Crowther Hotcakes handeln. Die folgenden beiden Abbildungen zeigen die Schaltung des Effektgerätes – die Schaltpläne sind der Dokumentation des Bausatzes folgend nachgezeichnet.
Im ersten Teil des Schaltplans, der den eigentlichen Audiopfad beinhaltet, sind die von „Aion FX“ vorgeschlagenen Modifikationsmöglichkeiten farblich hervorgehoben (genauere zu den Modifikationsmöglichkeiten hier und hier):
Das ähnelt, mit Ausnahme von Q1 (Teil des sogenannten „Bluesberry-Mods“) und C9 (Teil des sogenannten „XLF-Mods“) schon dem „originalen“ Hotcake, wie er auch auf dieser Seite im Kapitel Crowther Audio Hot Cake beschreiben wird.
Der zweite Teil des Schaltplans beinhaltet die Spannungsversorgung – dieser Teil der Schaltung sowie die hier nicht dargestellt Ansteuerung der Effekt-LED befinden sich bei „Aion FX“ auf der Fußschalterplatine – vermutlich, um die Verkabelung mehrerer Bausätze zu standardisieren:
Im Unterschied zu anderen Anbietern war „Aion FX“ schlau genug, die Status-LED samt Vorwiderstand vor dem Siebglied (bestehend aus R12, C11 und C12) anzuschließen – die LED braucht keine Siebung und keinen Verpolschutz und der Einschaltstromstoß einer LED hinter der Siebung könnte die Betriebsspannungsversorgung des Gerätes beeinflussen und als Ploppen im Audiosignal auftauchen.
Der Bluesberry-Mod
Kapitelinhalt:[ Überspringen ]Prinzip des Mods
Hier noch einmal kurz zur Funktion des Bluesberry-Mods – anhand der gemeinsamen Darstellung des Datenblattes des TL071 mit dem Transistor Q1 in der folgenden Abbildung 3:
Der Mod besteht im Wesentlichen aus dem pnp-Transistor Q1 und dessen Ansteuerung. Q1 bildet dabei eine Art „oberen Spannungsüberlauf“ – steuert er durch (weil die Spannung am Ausgang des OPV UA,OPV bzw. am Emitter UE,Q1 einige hundert Millivolt größer ist als die Spannung an der Basis UB,Q1 bzw., im Schaltplan, VC), so fließt ein Strom durch Q1 in den zweiten Eingang zur Offset-Korrektur des OPV (im Datenblatt OS2 genannt), der daraufhin die Ausgangsspannung des OPV so verschiebt, dass immer nur ein kleiner Strom durch Q1 fließt, wobei die Höhe der notwendigen Offset-Korrektur mit der Höhe des Eingangssignals steigt.
Mit anderen Worten, der OPV fährt in der oberen Halbwelle nicht mehr „gegen die Decke“ (was unter Umständen mit scharfkantigen Verzerrungen und / oder Überschwingen verbunden ist), sondern begrenzt etwas definierter (und möglicherweise etwas weicher) an der Strom-Spannungs-Kennlinie des Basis-Emitter-Übergangs von Q1.
Dazu muss natürlich eine geeignete Basisspannung (UB,Q1 bzw., im Schaltplan, VC) für Q1 bereitgestellt werden. Es wird also zum einen die Betriebsspannung des OPV um einen Wert von vermutlich etwa 1,5 V heruntergesetzt zur Basisspannung von Q1. Gleichzeitig wird auch die Bias-Spannung des Operationsverstärkers geändert von etwa 4,6 V auf etwa 4,2 V bis 4,4 V, indem dem oberen Widerstand R9 des Biasspannungsteilers ein Widerstand R11 parallelgeschaltet wird.
An der Frage der Auswahl einer geeigneten Z-Diode gab es nun bezüglich des Bausatzes von „Aion FX“ „Diskussionsbedarf“ – dem Autor schien es, dass die Spannung über der im Bausatz enthaltenen Z-Diode 2,7 V / 1,3 W bei einem Diodenstrom von 40 µA bis 50 µA (Strom durch R9, R10 und R11 – siehe Abbildung 2) zu klein sein könnte.
Das ist nachvollziehbar, wenn man berücksichtigt, dass eine Z-Diode mit einer Belastbarkeit von 1,3 W für wesentlich höhere Ströme optimiert ist (in der Größenordnung ab 100 mA, sonst würde ja auch Z-Diode mit einer Belastbarkeit von 500 mW reichen) – der Autor hatte mehrere Z-Dioden mit unterschiedlicher Belastbarkeit (0,5 W und 1,3 W) durchgemessen.
Deswegen hier auch Butter bei die Fische – das Diagramm in folgender Abbildung 4 mit den Kennlinien von Z-Dioden 2,7 V / 0,5 W Belastbarkeit und 2,7 V / 1,3 W Belastbarkeit bestätigt den Verdacht der zu geringen Diodenspannung:
Vielleicht ist es sinnvoll, hier einmal „Aion FX“ selbst zu Wort kommen zu lassen – sie (bzw. der von ihnen um Rat gefragte Forenteilnehmer „Rob Strand“) beschreiben den Bluesberry-Mod ähnlich, scheinen aber davon auszugehen, dass über einer Z-Diode 2,7 V unabhängig vom Diodenstrom immer eine Spannung von 2,7 V abfällt:
Ausschnitt aus der Ankündigung des Bausatzes auf der Seite von Aion FX (Zum Öffnen klicken):
Übersetzung durch den Autor:
… aber dies ist das erste Mal, dass ich die Offsetkompensations-Funktion (Pin 5) eines Operationsverstärkers in einem Pedaldesign verwendet gesehen habe.
Ich weiß, wann ich überfordert bin, also habe ich mich an (das Forum) DIYStompboxes gewandt, um zu sehen, ob dort jemand helfen kann. Hier ist eine Erklärung von Rob Strand:
„Die Wirkung
(des Bluesberry-Mods)
setzt ein, wenn die Ausgangsspannung
(des Operationsverstärkers)
im Falle der positiven Halbwelle die Spannung am Emitter des
PNP-Transistors übersteigt.
Wenn die Ausgangsspannung des Operationsverstärkers
0,6 V über der an der Basis eingestellten Spannung
liegt, fließt ein Kollektorstrom in Pin 5.
Das bewirkt, dass der Operationsverstärker
in die Begrenzung geht, ohne dass die Ausgangsstufe
des Operationsverstärkers in die
„positive“ Sättigung unter der positiven
Versorgungsspannung geht
(„saturating
against the positive supply rail“).
Das führt wahrscheinlich zu einer viel saubereren
Begrenzung.
Der Zweck der Z-Diode besteht darin, eine Referenzspannung
bereitzustellen, die 2,7 V unter der
(positiven)
Betriebsspannung liegt.
Wenn die Basis von Q1 mit der
Betriebsspannung
verbunden ist, ist Q1 deaktiviert und
der Operationsverstärker geht
(bei Übersteuerung)
in seine „natürliche“ Übersteuerung.
Wenn die Basis von
Q1 mit der Z-Diode verbunden ist,
begrenzt der Operationsverstärker sauber an einer
Spannung von 0,6 V über der Spannung an der
Z-Diode; so, wie ich es zuvor beschrieben habe –
bei einer Spannung von 2,7 V −
0,6 V = 2,1 V unterhalb der
Betriebsspannung. Die Spannung über der Z-Diode
ist wahrscheinlich absichtlich gewählt, damit die
Schaltung um Q1 die Begrenzung
unabhängig von der Begrenzung durch den Schaltkreis steuern
kann.
Zusammengefasst: Wenn der
Bluesberry-Modus aktiviert ist, wird
der Offsetkompensations-Eingang verwendet, um zu bewirken,
dass der Operationsverstärker das Signal begrenzt, ohne
seine Ausgangsspannungsgrenzen
(without hitting the power
rails) zu erreichen
(was die Quelle der Härte im
Nicht-Bluesberry-Modus
ist).
Wenn der Bluesberry-Modus deaktiviert
ist, ist Q1 effektiv vom Rest der
Schaltung getrennt und der Offsetkompensations-Eingang
wird nicht verwendet.
… “
Bezüglich der Frage der richtigen Z-Diode (z. B. 2,7 V / 0,5 W vs. 2,7 V / 1,3 W) ist von dieser Seite also leider keine Entscheidungshilfe zu erwarten.
Testschaltung erster Anlauf
Der nächste Anlaufpunkt für den Autor war das Musikding-Forum (Forum des Bausatz-Verkäufers in Deutschland). Nachdem der Autor dort die These, dass es im Bausatz des Crowther Hotcake mit einer Z-Diode 2,7 V / 1,3 W für Z2 um eine Fehlbesetzung handelt, in den Raum gestellt hatte, stand er natürlich ein wenig unter Zugzwang und „musste liefern“.
Begonnen wurde mit der Aufnahme von Übersteuerungssignalen und -kennlinien. Dabei fand die schon halb aufgebaute Hauptplatine des Bausatzes mit einer Zusatzschaltung auf dem Breadboard Verwendung (siehe folgende Abbildung 5):
-
Der Ausgangssignalpegel des Sinusgenerators konnte wahlweise um 10 dB angehoben werden (Ausgangssignalpegel am Vorschaltgerät 280 mVeff bzw. 920 mVeff – Eingangssignalpegel am Effektgerät 28 mVeff bzw. 92 mVeff).
-
Die Z-Diode Z2 2,7 V / 1,3 W wurde fallweise durch eine kleine grüne LED ersetzt. Die Betriebsspannung am Chip VA sowie VC wurden gemessen.
-
Das Ausgangssignal wurde an einer Steckbuchse für C5, d. h. am Ausgang des Chips abgegriffen.
-
Einstellungen am Gerät / der Platine: Gain auf 100 %, Tone auf links, Volume auf 100 % (ist ohnehin egal, da Abgriff des Ausgangssignals uA direkt hinter dem OPV erfolgt).
-
Da die interne Verstärkung im Hotcake bei voll aufgedrehtem Gainregler sehr groß ist, der Verzerrer also schon bei kleinen Eingangssignalen in die zu untersuchende Begrenzung geht, wurde das Signal zwischen dem Signalgenerator und dem Eingang des Gerätes um 20 dB gedämpft (Spannungsteiler 100 kΩ || 1 MΩ auf 10 kΩ vor dem Eingang der Hauptplatine) – ansonsten wäre es schwierig gewesen, den eingangsseitigen Signalpegel genau genug zu messen.
Im Ergebnis zunächst die gemessenen Spannungen in einer Tabelle:
Modus | uE,eff [mV] |
UB [V] |
UB,OPV [V] |
UB,Q1 [V] |
uA,pp [V] |
---|---|---|---|---|---|
BB-Mod; LED gelb | 28 | 9,3 | 8,5 | 6,7 | 5,6 |
95 | 9,3 | 8,5 | 6,7 | 5,7 | |
BB-Mod; 2,7 V / 1,3 W | 28 | 9,3 | 8,5 | 7,6 | 6 |
95 | 9,3 | 8,5 | 7,6 | 6,1 | |
Standard- modus | 28 | 9,3 | 8,5 | — | 6 |
95 | 9,3 | 8,5 | — | 6,1 |
Darüber hinaus wurden Oszillogramme, Lissajous-Figuren und Spektren in den Betriebsarten Bluesberry-Modus mit gelber LED, Bluesberry-Modus mit Z-Diode 2,7 V / 1,3 W und Standard-Modus bei geringer Verzerrung (uE,signal = 0,028 Veff) und mittlerer Verzerrung (uE,signal = 0,092 Veff) aufgenommen. Begonnen wird mit den Einstellungen für geringe Verzerrungen – siehe die folgende Bildertabelle 2:
Bildertabelle 2: Oszillogramme, Lissajousfiguren und Ausgangsspektren der Messungen am Aion Anomaly Distortion – geringe Übersteuerung
Dazu jetzt in Bildertabelle 3 die Messungen bei größerem Eingangssignalpegel und mittleren Verzerrungen:
Bildertabelle 3: Oszillogramme, Lissajousfiguren und Ausgangsspektren der Messungen am Aion Anomaly Distortion – mittlere Übersteuerung
Im Bluesberry-Modus mit der gelben LED ist die fallende Flanke etwas weicher geschwungen (bei geringen wie auch bei mittleren Verzerrungen). Gleichfalls in beiden Aussteuerungen ist der Anteil der geradzahligen Harmonischen im Spektrum des verzerrten Signals im Bluesberry-Modus mit der gelben LED am größten und im Standard-Modus am geringsten. Das kann aber auch in der unterschiedlichen Symmetrie der Begrenzungen des Ausgangssignals begründet sein.
Insgesamt sind diese Ergebnisse zu vage, als dass sich damit ein zwingender Fehler begründen ließe – deswegen wurde die Untersuchung mit statischen Messungen (insbesondere Kennlinienmessungen von Z2 und Q1 wie auch der gesamten Schaltung) fortgesetzt:
Statische Messungen
Kapitelinhalt:[ Überspringen ]- Z-Diode Z2 •
- Die Aussteuerungsgrenzen der OPV •
- Kennlinie der Basis-Emitter-Strecke von Q2 •
- Messung des Offset-Stroms in Pin 5 •
- Zweite Messung des Offset-Stroms •
- Rechnerische Überprüfung des Bias-Spannungsteilers
Z-Diode Z2
Nach der Betrachtung des dynamischen Verhaltens des Hotcakes mit oder ohne den Bluesberry Mod mit verschiedenen Dioden soll es nun um die statischen Verhältnisse (Arbeitspunkte, Übersteuerungsgrenzen etc.) gehen.
Für genauere Berechnungen der statischen Spannungen am und um den OPV muss zuerst bekannt sein, welche Spannung über der Z-Diode Z2 abfällt (bei einem Strom zwischen 40 mA und 50 µA – siehe die Schaltung in Abbildung 2), wo die Aussteuerungsgrenzen des Operationsverstärkers liegen und mit welcher Basis-Emitter-Spannung bei Q1 gerechnet werden muss.
Zuerst zur voraussichtlichen Spannung über der Z-Diode Z2 – siehe das folgende Diagramm in Abbildung 6:
Die drei Graphen bzw. Farben bedeuten:
- Fette graue Linie:
-
Strom durch die Z-Diode (40 µA bis 50 µA).
- Roter Graph:
-
Bei einem Diodenstrom von 40 mA bis 50 µA fällt auf eine Z-Diode 2,7 V / 1,3 W, die dem Bausatz beilag, eine Spannung von etwa 0,9 V ab; das ist im gegebenen Fall zu wenig.
- Schwarzer Graph:
-
Über der Z-Diode 2,7 V / 0,5 W führt ein Diodenstrom von 40 mA bis 50 µA zu einem Spannungsabfall von etwa 1,5 V.
- Blauer Graph:
-
Auf eine Z-Diode 4,7 V / 0,5 W, könnte – auch hier einen Diodenstrom von 40 mA bis 50 µA vorausgesetzt – eine Diodenspannung von 2,7 V abgefallen sein. Das führt zu der Möglichkeit, dass in der Schaltung des originalen Crowther Hotcake eine Z-Diode 4,7 V steckte, aber beim Tracen der vergossenen Schaltung eine Z-Diode 2,7 V nicht gesehen, sondern nur gemessen worden war …
(Das stellt sich aber bei der Untersuchung der Arbeitspunkte als eher unwahrscheinlich dar.)
Die Aussteuerungsgrenzen der OPV
Zur Ermittlung der Aussteuerungsgrenzen der verwendeten Operationsverstärker wurde die in nachfolgender Abbildung 7 gezeigte Messschaltung noch einmal auf dem Breadboard aufgebaut und die maximalen Ausgangsspannungen der Operationsverstärker TL071 und µA741 (diese beiden OPV wurden nach Wissen des Autors im Crowther Hotcake eingesetzt) abhängig vom Laststrom gemessen:
Die folgende Abbildung 8 enthält das entstandene Diagramm, begrenzt auf Ausgangsströme von maximal 2,5 mA:
Geht man jetzt von einem maximalen Ausgangsstrom von etwa ±1 mA aus (siehe den Schaltplan des Hotcake in Abbildung 1 – bei hohen Frequenzen fließen Signalströme durch R5 = 10 kΩ und R6 = 10 kΩ bei einem maximalen Ausgangsspannungshub von ±5 V), so muss (für den TL071) mit einer Mindestausgangsspannung von 1,6 V und einer maximalen Ausgangsspannung von 0,9 V unterhalb der Betriebsspannung gerechnet werden. Der Emitter von Q1 sollte also bei aktiviertem Bluesberry-Mod immer etwa 0,9V unter der Betriebsspannung des Operationsverstärkers liegen.
Kennlinie der Basis-Emitter-Strecke von Q2
In der zweiten Messung sollte die Basis-Emitter-Spannung von Q2 in Abhängigkeit vom Basis-Emitter-Strom bestimmt werden – die folgende Abbildung 9 zeigt die Testschaltung:
Der Widerstand 160 kΩ fasst die Widerstände des Bias-Spannungsteilers, die die Z-Diode gegen Masse „sieht“, zusammen – R11 = 82 kΩ || R9 = 220 kΩ (insgesamt etwa 60 kΩ) in Serie mit R10 = 100 kΩ.
Die Z-Diode Z2 wurde mit dem Vorschlag im Manual von „Aion FX“ bestückt – eine Z-Diode 2,7 V 1,3 W. Das Ergebnis der Messung zeigt Abbildung 10:
Die Ergebnisse bewegen sich alle im vorgegebenen Rahmen – der Zusammenhang zwischen der Spannung über der Basis-Emitter-Strecke und dem Strom aus dem Emitter von Q2 entspricht im Wesentlichen einer Exponentialfunktion (lineare Skala für die Basis-Emitter-Spannung, logarithmische Skala für den Emitterstrom und ein gerader Graph ) wie auch in der Shockley-Gleichung.
Doch nun zum wesentlichen Ergebnis der Messung (entsprechend Abbildung 9) – die Spannung über der Z-Diode Z2 mit 2,7 V / 1,3 W liegt relativ konstant bei knapp 900 mV. Das ist zu wenig – wenn sich die Basis-Emitter-Spannung von Q1 zwischen 0,4 V und 0,63 V bewegt, liegt der Emitter von Q1 nur knapp 0,3 V bis 0,5 V unter der Betriebsspannung des OPV.
Deswegen wurde die Z-Diode in der nächsten Messung durch eine grüne LED ersetzt:
Die folgende Abbildung 12 zeigt das Ergebnis – es hat sich nicht viel geändert:
Die Spannung über der Diode liegt bei 1,7 V und die Basisspannung von Q1 1,7 V unter der Betriebsspannung des OPV, so dass, bei einer Basis-Emitter-Spannung von Q1 zwischen 0,45 V und 0,65 Volt, der Emitter von Q2 immer mindestens 1 V unter der Betriebsspannung des OPV liegt. „Das sollte reichen.“
Messung des Offset-Stroms in Pin 5
Danach wurde auf dem Breadboard eine kleine Testschaltung mit vier Multimetern aufgebaut, um den Verdacht, mit der Z-Diode Z2 2,7 V / 1,3 W könne der Bluesberry-Mod nicht funktionieren, zu überprüfen (siehe die folgende Abbildung 13):
Der OPV arbeitet mit einer Betriebsspannung von 9 V, der nichtinvertierende Eingang hat eine Vorspannung von etwa 4,95 V, d. h. von ≈55 % der Betriebsspannung. Die Vorspannung am invertierenden Eingang lässt sich über einen Feintrimmer Tr1 zwischen etwa 4,7 V und etwa 5,2 V (Mittelwert 4,95 V ± 250 mV) einstellen; bei einer Verstärkung des OPV in invertierender Grundschaltung von einhundert lassen sich so alle möglichen Ausgangsspannungen erzielen.
Die Verschaltung des Transistors Q1 wurde in dieser Testschaltung leicht modifiziert. Zum einen wurde die Kombination 82 kΩ (R9) parallel 220 kΩ (R11) plus 100 kΩ (R10) – insgesamt etwa 160 kΩ – durch einen Widerstand 150 kΩ (hier: R7) ersetzt. Zum anderen wurde in die Verbindung zwischen dem Kollektor von Q1 und dem Eingang zur Offset-Kompensation OS2 des OPV ein Widerstand R6 = 10 kΩ (und ein parallelgeschaltetes Millivoltmeter) eingefügt, um den Strom, der in OS2 hineinfließt, messen zu können. Da die Spannung über R6 nie größer als 2 V betrug, war hier keine Beeinflussung der Schaltung zu erwarten.
An der Position der Z-Diode Z2 kann eben diese Z-Diode oder eine grüne LED ausgewählt werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen fasst das Diagramm in der folgenden Abbildung 14 zusammen:
Das Diagramm verlangt wohl eine Erläuterung – begonnen wird mit den grünen Graphen – das Verhalten der Schaltung mit der grünen LED.
- Bias-Spannung über grüne LED – grüne Graphen:
-
-
Die Ein-Ausgangs-Kennlinie (Graph: UA – mit LED) verläuft zwischen den Ausgangsspannungen etwa 1,8 V und etwa 7,6 V weitgehend linear; die Verstärkung (Graph: vU – mit LED) liegt, von wackligen Werte durch Messfehlern abgesehen, bei einhundert.
-
Die Bias-Spannung an der Basis von Q1 lag bei 7,3 V.
-
Erreicht die Eingangsspannung ΔUE etwa +28 mV und überschreitet die Ausgangsspannung einen Wert von etwa 7,7 V (rote Punktlinien), wird die Ausgangsspannung eher weniger sanft begrenzt. Weiterhin beginnt ein Strom in den Eingang OS2 des OPV (Graph: IOffset2 – mit LED) zu fließen und die Verstärkung fällt gegen null.
-
Die Maximalwerte am Ausgang liegen bei 1,4 V und 7,8 V (Strichlinien im Diagramm).
-
- Bias-Spannung über Z2 2,7 V / 1,3 W – graue Graphen:
-
Jetzt sind nicht die roten, sondern die grauen / schwarzen Graphen relevant:
-
Die Ein-Ausgangs-Kennlinie (Graph: UA – mit Z2) verläuft hier weitgehend linear zwischen den Ausgangsspannungen etwa 1,8 V und etwa 8,2 V; die Verstärkung (Graph: vU – mit Z2) liegt, von auch hier von wackligen Werte durch Messfehlern abgesehen, bei einhundert.
-
Erreicht die Eingangsspannung ΔUE etwa +36 mV und überschreitet die Ausgangsspannung einen Wert von etwa 8,2 V (grauschwarze Punktlinien), wird die Ausgangsspannung ebenfalls eher weniger sanft begrenzt. Allerdings fließt jetzt kein Strom in den Eingang OS2 des OPV (Graph: IOffset2 – mit Z2) – das heißt, der Operationsverstärker geht von sich aus in die Begrenzung, ohne das Q1 bzw. der Bluesberry-Mod hier eine Rolle spielen.
-
Offensichtlich war die Bias-Spannung an der Basis von Q1 mit 8,1 V zu hoch (d. h. die Spannung über Z2 zu klein), als dass ein Strom durch Q1 hätte zustandekommen können.
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Die Maximalwerte am Ausgang liegen bei 1,4 V und 8,4 V (Strichlinien im Diagramm).
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Zweite Messung des Offset-Stroms
Als eine „richtige“ Z-Diode 2,7 V / 0,5 W zur Verfügung stand, wurde obige Messung des Offset-Stroms noch einmal wiederholt, allerdings mit einer erweiterten Messschaltung (siehe die folgende Abbildung 15):
Zur Testschaltung:
- Biasspannung:
-
Die Biasspannung für den OPV wird auch hier über einen Spannungsteiler R3 = 82 kΩ auf R4 = 100 kΩ bereitgestellt.
- Eingangsmessspannung:
-
Die Eingangsspannung für den OPV wird ebenfalls über einen Spannungsteiler R1 = 82 kΩ und Tr1 = 10 kΩ auf R2 = 100 kΩ abgeleitet.
- Zusätzliche Last für den OPV:
-
Da die Aussteuerungsgrenzen des OPV vom Ausgangsstrom abhängen, wurde mit den zusätzlichen Widerständen R7 = 8,2 kΩ und R8 = 10 kΩ die Nachbildung einer Last vorgesehen. Dazu ist Spannungsteiler mit einem Ausgangswiderstand von etwa 5 kΩ und einer Leerlaufspannung von etwa 5 V sinnvoll, was über die beiden Widerstände R7 und R8 in Abbildung 15 in etwa erreicht wird.
(In der Originalschaltung des Hotcake – siehe Abbildung 1 – fließt der größte Teil des Ausgangsstroms des OPV über die Widerstände R5 = 10 kΩ und R7 = 1 kΩ sowie über R6 = 10 kΩ und dazu durch die Kondensatoren C6 und C7 gegen Masse, oder, ein wenig vereinfacht, über einen Lastwiderstand von insgesamt etwa 5 kΩ gegen die Ruhespannung der Kondensatoren C6 und C7. Dabei ist davon auszugehen, dass diese Kondensatoren auf etwa 5 V aufgeladen sind (die Biasspannung des OPV) – die Ausgangsströme des OPV fließen also de facto über etwa 5 kΩ gegen etwa 5 V. Der Spannungsteiler 8,2 kΩ auf 10 kΩ bildet beides in etwa nach.)
- „Krumme“ Widerstandswerte:
-
Die „krummen“ Widerstandswerte 8,2 kΩ bzw. 82 kΩ wurden jeweils durch eine Parallelschaltung 10 kΩ mit 47 kΩ bzw. 100 kΩ mit 470 kΩ realisiert.
- Realistischere Betriebsspannung 8,4 V:
-
Außerdem sorgt die hinter den Netzteileingang eingeschleifte Diode D0 (eine 1N4148) dafür, dass die Messschaltung wie auch das Original mit einer Betriebsspannung von etwa 8,4 V arbeitet.
Die folgende Abbildung 16 zeigt das Ergebnis der Messungen:
Auch diese Messung bzw. dieses Diagramm bedarf einer Erläuterung – begonnen wird hier mit den orangefarbenen Graphen – das Verhalten mit der Z-Diode 2,7 V / 0,5W:
- Bias-Spannung über Z2 – orange Graphen:
-
-
Die Ein-Ausgangs-Kennlinie (Graph: UA – mit Z2) verläuft hier weitgehend linear zwischen den Ausgangsspannungen etwa 2 V und etwa 7 V; die Verstärkung liegt auch hier bei einhundert.
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Erreicht die Eingangsspannung ΔUE etwa +26 mV und überschreitet die Ausgangsspannung einen Wert von etwa 7 V (orangefarbene Punktlinien), wird die Ausgangsspannung eher sanft begrenzt. Gleichzeitig steigt der Strom in den Eingang OS2 des OPV (Graph: IOffset2 – mit Z2) – das heißt, der Operationsverstärker begrenzt die Ausgangsspannung über die Offset-Verschiebung; d. h. der Bluesberry-Mod funktioniert.
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Die Maximalwerte am Ausgang liegen bei 1,5 V und 7,4 V (graue Strichlinien im Diagramm).
-
- Bias-Spannung über gelbe LED – blaue Graphen:
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Das Verhalten ähnelt dem der Schaltung mit der Z-Diode 2,7 V / 0,5 W – lediglich liegt die obere Aussteuerungsgrenze etwas niedriger (etwa 0,2 V). Vermutlich ist die Spannung über der LED etwa 0,2 V größer als über der Z-Diode 2,7 V / 0,5 W.
Insgesamt kann man also annehmen, dass der Bluesberry-Mod mit einer Z-Diode Z2 = 2,7 V / 0,5 W besser (oder überhaupt) funktioniert, zumindest besser als mit einer Z-Diode Z2 = 2,7 V 1,3 W.
Rechnerische Überprüfung des Bias-Spannungsteilers
Infolge der genaueren Kennlinienmessung (siehe Abbildung 16) stehen jetzt auch genauere Daten für die rechnerische Überprüfung des Bias-Spannungsteilers zur Verfügung.
- Minimale Ausgangsspannung UA,OPV,min:
-
UA,OPV,min = 1,6 V.
- Maximale Ausgangsspannung im Normalbetrieb UA,OPV,max,norm:
-
UA,OPV,max,norm = 7,6 V.
Für die maximale Ausgangsspannung im Normalbetrieb ergibt sich:
-
aus den Messungen an der Schaltung entsprechend Abbildung 13 (dort: UA,OPV,min = 8,4 V bei einer Betriebsspannung von 9 V), dass der OPV schon im Leerlauf „obenherum 0,6 V verbraucht“,
-
und aus dem Headroom-Verlust von 0,2 V durch die Ausgangsströme
ein Wert von UA,OPV,max,norm = 7,6 V.
-
- Maximale Ausgangsspannung im Bluesberry-Mod:
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Die maximale Ausgangsspannung im Bluesberry-Mod (mit Z-Diode 2,7 V / 0,5 W) liegt laut Abbildung 16 bei 7,1 V.
- Spannung über der Z-Diode Z2:
-
Die Spannung über der Z-Diode 2,7 V / 0,5 W liegt bei UZ2 ≈ 1,5 V (ergibt sich aus der Betriebsspannung während der Messung UB = 8,4 V und der Spannung an der Basis von Q1 mit UB,Q1 ≈ 6,9 V).
Damit können die Werte für den Bias-Spannungsteiler rechnerisch überprüft werden – es wird ja davon ausgegangen, dass dessen Ausgangsruhespannung Ubias einigermaßen exakt in der Mitte zwischen minimaler und maximaler Ausgangsspannung des OPV: liegen soll.
- Bias-Spannungsteiler im Normalbetrieb:
-
Begonnen wird – „zum Warmwerden“ – mit dem Normalbetrieb im „aktuellen“ Hotcake (Betriebsspannung 8,4 V, OPV: TL071). Hier ergibt sich eine Bias-Spannung von etwa 4,6 V und ein Mittelwert der Ausgangsspannungsgrenzen von etwa 4,6 V (genau genommen liegen Biasspannung und der Mittelwert der Ausgangsspannungsgrenzen etwa 70 mV auseinander – Ubias = 4,62 V und UA,mittel = 4,55 V):
Ableitung der Spannungsverhältnisse im Normalbetrieb:
Mit R9 = 82 kΩ und R10 = 100 kΩ liegt die Bias-Spannung bei etwa 55 % der Betriebsspannung (a ist das Spannungsteilerverhältnis),
\( \begin{eqnarray} a_{\textrm{norm}} & = & \frac{R_{\textrm{10}}}{R_9 + R_{\textrm{10}}} \\~\\ & = & \frac{100\,\textrm{kΩ}} {82\,\textrm{kΩ} + 100\,\textrm{kΩ}} \\~\\ & \approx & 0{,}55 \tag{2.1}\end{eqnarray} \)
woraus sich eine Bias-Spannung von etwa 4,6 V ergibt.
\( \begin{eqnarray} U_{\textrm{bias}} & = & a_{\textrm{norm}} \cdot{} U_{\textrm{B}} \\~\\ & = & 0{,}55 \cdot{} 8{,}4\,\textrm{V} = 4{,}62\,\textrm{V} \approx 4{,}6\,\textrm{V} \tag{2.2}\end{eqnarray} \)
Für den TL071 liegt der Mittelwert zwischen minimaler und maximaler Ausgangsspannung des OPV bei 4,6 V.
\( \begin{eqnarray} U_{\textrm{A,OPV,min}} & \approx & 1{,}6\,\textrm{V} \\~\\ U_{\textrm{A,OPV,max,norm}} & \approx & 7{,}6\,\textrm{V} \\~\\ U_{\textrm{A,OPV,mittel}} & \approx & \frac{U_{\textrm{A,OPV,max,norm}} +U_{\textrm{A,OPV,min}} }{2} \\~\\ & \approx & \frac{1{,}6\,\textrm{V} +7{,}6\,\textrm{V} }{2} \\~\\ & = & 4{,}6\,\textrm{V} \tag{2.3}\end{eqnarray} \)
- Bias-Spannung im Bluesberry-Modus:
-
Nun zum Bluesberry-Modus – bei einer Spannung von etwa 1,5 V über Z2 und einem durch Zuschalten von R11 veränderten Bias-Spannungsteiler liegt die Bias-Spannung bei etwa 4,3 V und der Mittelwert der Ausgangsspannungsgrenzen ebenfalls bei 4,3 V.
Ableitung der Spannungsverhältnisse im Bluesberry-Modus – UZ2 = 1,5 V:
Durch das Zuschalten von Z2 fällt die Spannung vor dem Bias-Spannungsteiler um 1,5 V auf etwa 6,9 V. Weiterhin ändert sich durch das Zuschalten von R11 zum Bias-Spannungsteiler dessen Teilerverhältnis von 0,55 auf etwa 1 /1,6 = 0,625:
\( \begin{eqnarray} a_{\textrm{bb}} & = & \frac{R_{\textrm{10}}} {R_9\,||\,R_{\textrm{11}} +R_{\textrm{10}} } \\~\\ & = & \frac{100\,\textrm{kΩ}} {82\,\textrm{kΩ}\,||\, 220\,\textrm{kΩ} +100\,\textrm{kΩ}} \\~\\ & = & \frac{100\,\textrm{kΩ}} {60\,\textrm{kΩ} +100\,\textrm{kΩ}} \\~\\ & = & \frac{1}{1{,}6} = 0{,}625 \tag{2.4}\end{eqnarray} \)
Daraus ergibt sich eine Bias-Spannung von etwa 4,3 V
\( \begin{eqnarray} U_{\textrm{bias}} & = & a_{\textrm{bb}} \cdot{} \left( U_{\textrm{B}} - U_{\textrm{Z2}} \right) \\~\\ & = & 0{,}625\cdot{} \left( 8{,}4\,\textrm{V} - 1{,}5\,\textrm{V} \right) = 0{,}625\cdot{} 6{,}9\,\textrm{V} = 4{,}3125 \\~\\ U_{\textrm{bias}} & \approx & 4{,}3\,\textrm{V} \tag{2.5}\end{eqnarray} \)
sowie aus dem Diagramm in Abbildung 16 eine maximale Ausgangsspannung des OPV von 7,1 V und so ein Mittelwert der ausgangsseitigen Aussteuerungsgrenzen von etwa 4,3 V:
\( \begin{eqnarray} U_{\textrm{A,mittel}} & = & \frac{U_{\textrm{A,OPV,min}} +U_{\textrm{A,OPV,max}} }{2} \\~\\ & = & \frac{1{,}6\,\textrm{V} +7{,}1\,\textrm{V} }{2} = 4{,}35\,\textrm{V} \\~\\ & \approx & 4{,}3\,\textrm{V} \tag{2.6}\end{eqnarray} \)
Somit scheint mit dem Ersatz der Z-Diode 2,7 V / 1,3 W durch eine Z-Diode 2,7 V / 0,5 W eine von außen betrachtet sinnvolle Funktion der Schaltung möglich.
- Bias-Spannung im Bluesberry-Modus – UZ2 = 2,7 V:
-
Abschließend noch die Gegenprobe – möglichweise wurde beim Tracen der Schaltung wurde eine Spannung über der Z-Diode von 2,7 V gemessen und deswegen angenommen, es müsse sich um eine Z-Diode 2,7 V handeln. In diesem Fall stimmt diese Rechnung mit Ubias ≈ UA,mittel nicht mehr.
Ableitung der Spannungsverhältnisse im Bluesberry-Modus – UZ2 = 2,7 V:
Es ergäbe sich eine Bias-Spannung von etwa 3,6 V
\( \begin{eqnarray} U_{\textrm{bias}} & = & a_{\textrm{bb}} \cdot{} \left( U_{\textrm{B}} - U_{\textrm{Z2}} \right) \\~\\ & = & 0{,}625\cdot{} \left( 8{,}4\,\textrm{V} - 2{,}7\,\textrm{V} \right) = 0{,}625\cdot{} 5{,}7\,\textrm{V} \\~\\ U_{\textrm{bias}} & \approx & 3{,}5625\,\textrm{V} \approx 3{,}6\,\textrm{V} \tag{2.7}\end{eqnarray} \)
sowie eine um 1,2 V (2,7 V − 1,5 V) geringere maximale Ausgangsspannung des OPV, wodurch sich der Mittelwert zwischen den Aussteuerungsgrenzen um 0,6 V nach unten verschiebt:
\( \begin{eqnarray} U_{\textrm{A,mittel}} & = & \frac{U_{\textrm{A,OPV,min}} +U_{\textrm{A,OPV,max}} }{2} \\~\\ & = & \frac{1{,}5\,\textrm{V} +5{,}9\,\textrm{V} }{2} \\~\\ & = & 3{,}7\,\textrm{V} \tag{2.8}\end{eqnarray} \)
Insgesamt lägen – bei einer Z-Diode mit einer Diodenspannung von etwa 2,7 V in der gegebenen Schaltung – die mittlere Ausgangsspannung und die Biasspannung des OPV um etwa 140 mV auseinander, ohne dass sich für die Verwendung dieser anderen Z-Diode irgendein Sinn erkennen lässt.
Es kann also zusammengefasst werden, dass der Bluesberry-Mod mit einer Z-Diode 2,7 V / 0,5 W wahrscheinlich besser funktioniert als mit einer Z-Diode 2,7 V / 1,3 W.
Der „Überlauf“-Transistor Q1
Eine kurze Anmerkung zum verwendeten „Überlauf“-Transistor Q1 (der pnp-Transistor, an dessen Basis-Emitter-Strecke das Signal bei aktiviertem Bluesberry-Modus begrenzt werden soll).
Die in den Diagrammen in Abbildung 14 und Abbildung 16 dokumentierten Untersuchungen wurden auch noch mit einer größeren und symmetrischen Betriebsspannung von ±9 V vorgenommen. Dabei wurde beobachtet, dass der Transistor Q1 bei nicht nur wie vorgesehen im Peak der oberen Halbwelle, sondern auch in der Mitte der unteren Halbwelle durchsteuerte.
Das heißt, dieser pnp-Transistor steuert nicht nur durch, wenn seine Basisspannung etwa 0,4 V–0,7 V negativer ist als die Emitterspannung, sondern auch, wenn die Basisspannung von etwa etwa 7 V um etwa 10 V positiver ist als die Emitterspannung bzw. OPV-Ausgangsspannung von etwa −3 V. Das ist kein vorgesehenes Verhalten – der Transistor bricht durch. Er geht dabei nicht kaputt, wohl aber führen häufige Basis-Emitter-Durchbrüche zum fortschreitenden Verschleiß des Transistors.
Die Datenblätter weisen für beide verwendeten Transistortypen (2N3906 und BC560) eine maximale Basis-Emitter-Spannung von 5 V bis 6 V aus (2N3906 – ROHM und ON Semiconductor: UEB0,min −5 V, 2N3906 – SGS Thomson: UEB0,min −6 V sowie BC560 – FAIRCHILD Semiconductor: UEB0,min −5 V).
In der eigentlichen Schaltung des Hotcakes (keine symmetrische Betriebsspannung, Basisspannung Q1 etwa 7 V, minimale Ausgangsspannung am Operationsverstärker etwa 1,5 V) ist bei aktiviertem Bluesberry-Modus mit einer maximalen Basis-Emitter-Spannung 5,5 V zu rechnen, die bei Deaktivierung des Bluesberry-Modus' auf maximal 7 V steigt.
Letztendlich wurde das im Bausatz mitgelieferte Exemplar des Transistors 2N3906, das sich schon im Test mit einer maximalen Basis-Emitter-Spannung von −10 V „bewährt“ hatte, weiter verwendet.
Build Notes
Kapitelinhalt:[ Überspringen ]Nach der Lösung des „Z-Dioden-Problems“ im Bluesberry-Mod wurde noch einmal die Bausatz-Dokumentation auf weitere sinnvolle Veränderungen hin abgeklopft – einige sollen im Folgenden kurz angerissen werden (Übersetzung durch den Autor):
Anmerkungen zu Modifikationen in der Bausatzbeschreibung:
Transistor Selection
Im originalen Hotcake wird Q1 mit einem BC557 bestückt, auf der Platine des „Anomaly“-Bausatzes findet ein US-amerikanischer 2N3906 Verwendung. Dessen Anschlussbelegung folgt nicht den europäischen Konventionen, sondern ist spiegelbildlich zu der des BC557. Soll also ein BC557 verwendet werden, muss dieser um 180° gedreht werden.
Optional Components
Frühere Versionen des Hotcake nutzen einen Kondensator C5 = 470 pF (vom Ausgang des OPV gegen Masse; der Übersetzer), der eingesetzt werden kann, wenn der Klang des Gerätes zu hell ist. Dem Gerät in der Version von 2008 fehlt dieser Kondensator, auch wenn es (nicht genutzte) Lötpunkte für ihn gibt.
Außerdem: Auch wenn der Hotcake selbst keinen Kondensator in der Gegenkopplungsschleife enthält, handelt es sich hier um eine bekannte Modifikation und im Anomaly wurde eine Möglichkeit vorgesehen, diese Modifikation zu realisieren. Der Einsatz eines Kondensators C4 mit 100 pF bis 220 pF könnte hochfrequenten Rückkopplungen vorbeugen und die klangliche Schärfe der Verzerrungen (fizziness) ein wenig bändigen.
Madbean Modifications
Der Hot Cake war lange ein Hauptthema unter Nachbauern / Nachbastlern (DIYers) und über die Jahre sind einige großartige Modifikationen entstanden. Brian von „Madbean Pedals“ hat eine Reihe von veränderten Bauelementewerten vorgeschlagen, die er gegenüber dem Original bevorzugt, um das Gain zu reduzieren und die Bässe zu verschlanken.
R4: 220 Ω ↪ 2,2 kΩ
C2: 10 µF ↪ (omit) und C3: (empty) ↪ 100 n
(Diese beiden Punkte wurden in der Übersetzung zusammengefasst, sie ergeben nur gemeinsam einen Sinn – C2 = 10 µF wird ersetzt durch C3 = 100 n.)
C4: (empty) ↪ 220 pF
C7: 82 n ↪ 39 nF
Eigene Anpassungen
Nach dem Zitat aus der Begleit-PDF von Aion FX sollen diese hier kurz diskutiert werden:
- Änderung R4 von 220 Ω auf 2,2 kΩ – entfällt fast:
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Das maximale Gain wird deutlich verringert bzw. der letzte Rest im Reglerbereich des Gainreglers von deaktiviert. Dies dient vermutlich weniger der Klanggestaltung als der Verhinderung von Rückkopplungen (im Hotcake-Bausatz von uk-electronic wird mit der Verringerung von (hier) R3 = 100 kΩ auf 68 kΩ ähnliches gemacht.)
Der Autor übernimmt die Änderung von uk-electronic, indem auf den originalen Widerstand R3 = 100 kΩ ein Widerstand R33 = 220 kΩ „huckepack“ aufgelötet und damit R3 auf etwa 68 kΩ verringert wird.
- Tausch C2 = 10 µF (Elko) mit C3 = 100 n (Folie) – entfällt:
-
Bei geringer Gegenkopplung bzw. hohem Gain wird die Gegenkopplung des zu übersteuernden OPV in den Bässen angehoben – so entsteht möglicherweise eine weniger indifferente Verzerrung bei hohem Gain.
- Einsatz C4 = 220 pF; parallel zu R3 – kann getestet werden:
-
Wie oben beschrieben – die Schärfe („fizziness“) der Verzerrungen soll dadurch ein wenig gebändigt werden, dass die Gegenkopplung in den Höhen angehoben wird. Bei einem C4 = 220 pF und einem R3 = 68 kΩ ist mit einer −3dB-Frequenz von etwa 10 kΩ zu rechnen – d. h. ab etwa 3 kHz wird die Gegenkopplung verstärkt und beschleunigt, was in beiden Fällen Auswirkungen auf das Übersteuerungsverhalten des Operationsverstärkers hat.
Insofern – diese Modifikation muss ausprobiert werden.
- Einsatz C5 = 470 pF; am Ausgang des OPV – entfällt voraussichtlich:
-
C5 wirkt hinter Ausgang des OPV über dessen internen Ausgangswiderstand als Tiefpassfilter; das funktioniert aber in der Gesamtschaltung nur dann, wenn der Operationsverstärker übersteuert und die Gegenkopplung nicht mehr wirkt. Ansonsten verursacht ein solcher Lastkondensator dem OPV nur „Stress“, da dieser im Falle einer steilen Signalflanke am Ausgang einen erhöhten Strom aufbringen muss, um auch noch diesen Lastkondensator schnell mit umzuladen.
Zur genaueren Betrachtung die Innenschaltung des verwendeten TL071 – siehe die folgende Abbildung 17:
Da auch bei Übersteuerung mindestens einer der beiden Endstufentransistoren im leitenden Zustand ist, ergibt sich – vom Ausgang „OUT“ gesehen – ein Ausgangswiderstand von knapp 200 Ω. Damit entsteht mit C4 = 470 pF ein ausgangsseitiger Tiefpass mit einer −3 dB–Frequenz von 1,7 MHz , was auf die klanglichen Eigenschaften wenig Einfluss haben dürfte – diese Tiefpass-Frequenz von 1,7 MHz liegt im Bereich der Unity-Gain-Frequenz – beim µA741 etwa 1 MHz beim TL07x etwa 3 MHz.
Bei einem deutlich größeren ausgangsseitigen Lastkondensator C5 besteht wiederum die Gefahr, dass sich die für eine vorhersehbare geregelte („Hotcake-typische“) Übersteuerung und Gegenkopplung notwendige Slewrate des OPV massiv verschlechtert, und der OPV nicht mehr höhenbetont, sondern einfach nur „irgendwie“ übersteuert, und so das Prinzip der Schaltung unterlaufen wird.
Insgesamt kann also nicht ausgeschlossen werden, dass C5 irgendwann früher einmal „gut gemeint“ war, dann aber wegen mangelnden Erfolges eingespart wurde.
In der Realisierung durch den Autor bleibt C5 unbestückt, es gibt aber einen Steckplatz. Zum Abschluss ein Verweis auf den Begleittext von Aion FX (Übersetzung durch den Autor):
Ausschnitt aus der Ankündigung des Bausatzes auf der Seite von Aion FX:
Beachten Sie, dass für den Kondensator C5 zwar Lötpunkte auf der Leiterplatte vorhanden sind, C5 aber in der von uns auseinandergenommenen Einheit nicht bestückt worden ist. In früheren Versionen des Hot Cake war da ein Kondensator 470 pF (vom Ausgang des Operationsverstärkers gegen Masse) eingesetzt.
C5 scheint also tatsächlich „Geschichte“ zu sein …
- Änderung C7 von 82 n auf 39 nF – entfällt:
-
Die Höhenanhebung vor der Verzerrung wird frequenzmäßig etwa eine Oktave nach oben verschoben – es geht möglicherweise ein wenig vom Verzerrer in Richtung Exciter, was einfach nicht den Intentionen des Autors entspricht.
Soweit, so gut. Für die Kondensatoren C4 und C5 wurden Steckplätze auf die Platine gelötet und dem Widerstand R3 = 100 kΩ ein Parallelwiderstand 220 kΩ „huckepack“ aufgelötet (das ergibt dann einen Wert von etwa 68 kΩ). Die Lötpunkte für Z2, die hier diskutierte Z-Diode des Bluesberry-Mods, wurden zunächst offengelassen und dafür der Mode-Schalter an den Schaltungspunkten VA und VC mit dem Breadboard verbunden. Später wurde die Z-Diode 2,7 V / 0,5 W „mit Steg“ auf die Platine gelötet.
„Heimwerkern wie die Profis“
Ein Wort voraus: Das Zitat „Heimwerkern wie die Profis“ – ein leicht alberner Werbeslogan einer Baumarktkette aus den 90er Jahren – soll darauf hinweisen, dass es in der Industrie – bzw. bei der Fertigung großer Stückzahlen gleicher Geräte – Lösungen geben kann, die auch bei „professionellem Eifer“ nicht unbedingt zur Übernahme in den Amateurbereich geeignet sind, sodass das Nachbasteln solcher Lösungen kontraproduktiv oder auch albern sein kann.
Am Ende ging es um den praktischen Aufbau des Gerätes. Um zumindest den „Bluesberry Mod umsetzen zu können, fand ein vorgefertigter Bausatz Verwendung, der nach Auffassung des Autors ein paar ungünstige konstruktive Details aufweist:
-
Die Platine wird von Potentiometern mit langen Anschlussfahnen und von den beiden Schaltern getragen. Es muss sichergestellt werden, dass die Anschlussfahnen der Potentiometer hoch genug sind, dass Kurzschlüsse durch die Potentiometergehäuse auf der Unterseite der Platine ausgeschlossen sind.
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Weiterhin dürfen die Schalter auch nur so hoch sein, dass sie die Platine nicht über die Höhe der Potentiometerkontakte heben.
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Schließlich sollte zuerst geschraubt und dann gelötet werden. Ansonsten (wenn keine Zahnscheiben verwendet werden) werden die Potentiometer von der Platine gehalten, d. h. die Lötstellen nehmen die Drehkräfte des Potentiometers auf, wenn dieses festgeschraubt wird.
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Am Ende läuft es darauf hinaus, dass Potentiometer und Schalter zuerst montiert werden, wobei ihre exakte Höhe vorher u. U. mit Scheiben etc. ausgeglichen wird, so dass dann die Platine aufgesetzt und verlötet wird, um nie wieder angefasst zu werden. Schaltungsänderungen wie auch Fehler bei Bestücken der Platine etc. sind damit natürlich auch „verboten“.
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Abgesehen davon verlangt diese Art der Herstellung exakt gebohrte Gehäuse, wie es ein Amateur mit Bohrmaschine im Keller o. ä. nicht immer sicher hinbekommt.
Die beschriebene Technologie kann in einer (automatisierten) industriellen Fertigung absolut sinnvoll sein; es mag auch Bastler bzw. Nachbauer geben, die so arbeiten, der Autor jedoch hält eine „bastlergerechte“ Lösung in den Bausätzen für sinnvoller.
Wie könnte eine solche Lösung aussehen? Im „Hotcake-Bausatz“ von uk-electronic beispielsweise wird die Platine nicht von den Potentiometern, sondern von Pfostenträgern auf den Potentiometern gehalten und die Potentiometer werden mit Litze verkabelt. Letzteres ist für den Bastler sinnvoll (man kommt später noch an die ganze Platine heran) und kein Zeitproblem, während das händische Verlöten von Potentiometern in der Massenfertigung einfach nur teuer ist.
Im beschriebenen Bausatz von uk-electronic ist es weiterhin möglich, die Platine nach dem Lösen der Pfostenträgern nach einer Seite hochzuklappen und man kommt so an beide Seiten der Platine heran, um bspw. etwas zu reparieren (siehe auch die Abbildungen Abb. 1.16 und Abb. 1.17 im entsprechenden Artikel).
Letztendlich, da mit der Platine noch einige Experimente nötig waren, wurde beim Aufbau des Bausatzes von „aion“ folgendermaßen vorgegangen:
- Schalter:
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Die beiden Schalter tragen die Platine. Damit unter den Präsenzregler P2 noch genug Platz vorhanden ist, um ein Isolier-Pad auf das Potentiometer kleben zu können, wurden zwischen Schalter und Gehäuse mehrere Unterlegscheiben eingesetzt.
- Potentiometer:
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Die Potentiometer werden mit Litze verbunden – die beiden oberen (P1 für Gain; P2 für Volumen) von unterhalb der Platine und das mittlere Potentiometer von oben. Alle drei Potentiometer werden mit Zahnscheiben gegen Verdrehen gesichert.
- Potentiometerwerte:
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Der Wert des Gainreglers wurde auf 10 kΩ verringert.
- Kondensatoren:
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Für die Kondensatoren C4 (parallel zum Gegenkopplungswiderstand R3) und C5 (hinter dem Operationsverstärker gegen Masse) wurden Steckplätze auf die Platine gelötet.
- Halbleiter:
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Die Dioden wurden „mit Steg“ eingesetzt, der Operationsverstärker wie vorgesehen in eine Fassung und der Transistor für den Bluesberry-Mod ebenfalls; letzterer wurde anschließend eingelötet.
- Platinen:
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Glücklicherweise war man bei „aion“ schlau genug, die Anschlüsse von Schaltungsein- und Ausgang nicht auf einem Mittelterminal direkt nebeneinander zu legen, wie das bei vielen (Nach-)Bausätzen üblich ist. Bei diesem Bausatz von „aion“ scheint eine weitgehend sinnvolle interne Verkabelung des Gerätes möglich zu sein.
Die Verbindungen von der Fußschalterplatine zu den oben liegenden Klinkenbuchsen wurden jeweils an den Rändern der Hauptplatine geführt.
Die folgende Abbildung 18 zeigt die realisierte Bestückung der Hauptplatine (unter Verwendung einer Grafik aus den Unterlagen des Bausatzes):
Die weiter oben diskutierten Veränderungen in der Schaltung (kein C3, wahrscheinlich kein C4, Experimente mit C5 möglich, kleinerer Wert für R3 sowie eine andere Z-Diode Z2) wurden in roter Farbe in das veränderte Layout eingetragen.
Last but not least erwies sich die Verkabelung der von Musikding mitgelieferten Klinkenbuchsen als ein wenig schwierig – hier musste etwas gebastelt werden:
Der Vollständigkeit halber noch zwei Photographien des praktischen Aufbaus. Die Frontplattengestaltung wurde mit zwei Lagen selbstklebener transparenter Folie realisiert (das Gemansche mit den Decals / Abziehbildern war dem Autor irgendwann zu aufwendig) – die untere Folie wird bedruckt, die obere zu Schutz der Druckfarben darübergeklebt. Beim Ausschneiden der Löcher mit dem Skalpell wurden Fehler gemacht, aber „fourn Joartn raichts“!
Selbiges gilt auch für den Innenaufbau – es wurde darauf geachtet, die Außenverbindungen von Eingang und Ausgang nicht nebeneinenander zu führen, was mit dem gegebenen Platinenlayout auch durchaus möglich war, auch wenn das eine oder andere Kabel ein wenig zu lang ist.