Beschrieben werden Funktion und Modifikation eines alten DDR-Verstärkers mit interessanter Schaltung: Ein alter „Regent“: Winntätsch als vergangene Zukunft. Vorstufe – der „Röhren-sound“ wird seziert. Endstufe – der Röhrenkrach berechnet. Jetzt wird losgebastelt. Dann die Schönheitsreparaturen. Am Ende gibt's noch Datenblätter fürs Archiv.
Umbau eines Vermonaverstärkers
Kapitelinhalt:[ Überspringen ]- Winntätsch muss nicht Röhre sein •
- Schaltung der Vorstufe •
- Endstufe und Dämpfungsfaktor •
- Die Umbaumaßnahmen •
- Datenblätter
Winntätsch muss nicht Röhre sein
Kapitelinhalt:[ Überspringen ]Vor längerer Zeit kaufte sich der Autor über eBay einen Verstärker „Regent ME50“ von Vermona (Hersteller von Musikelektronik in der damaligen DDR). Der Verstärker hat einige interessante Ansätze – eine CMOS-basierte Vorstufe für einen besseren Overdrive und eine Endstufe mit verringerten Dämpfungsfaktor – klingt aber durch seinen weitgehend linearen Frequenzgang im Overdrive-Kanal (bei Vermona lag der Fokus möglicherweise immer noch auf einer Hi-Fi-gerechten Wiedergabe) nicht besonders gut, hier waren also Anpassungen notwendig.
Im folgenden Text geht es im ersten Teil zunächst um die Funktionsweise des Verstärkers bzw. um Details und Lösungen, die interessant sind oder die mit den Umbauten in Zusammenhang stehen. Danach folgt im zweiten Teil (Die Umbaumaßnahmen) die Beschreibung der Umbauten anhand der Schaltung.
Das Interesse an diesem Verstärker ist durchaus nicht nur auf den musikalischen Einsatz beschränkt, sondern bezieht sich auch auf die Schaltungstechnik. Insbesondere die recht eigenwillige Beschaltung der sogenannten CMOS-Schaltkreise für die Verzerrung wie auch deren Einsatz zur Kanalumschaltung schienen interessant. Dazu kam, wenn auch jenseits von Technik, ein etwas wehmütiges Interesse an dem versunkenen Land, in dem dieses Geräte gebaut wurden.
Raupenhaus
Da das Gerät gebraucht gekauft worden war, lagen ihm keine Unterlagen wie zum Beispiel ein Schaltplan bei. Auf der Festplatte fand sich aber noch ein Download aus dem Internet, im konkreten Fall von einer Seite namens „raupenhaus.de“. Die Seite bot vor Jahren eine reichhaltige Sammlung von Schaltplänen, unter anderem die verschiedener Vermona-Geräte. Inzwischen ist die Seite vom Netz – das wohl von Raupenhaus lediglich zu Werbezwecken aufgebrachte Wasserzeichen („Kostenloser Download von www.raupenhaus.de“) schien der Grund zu sein, dass die Schaltpläne dort nicht mehr verfügbar sind. Zumindest ergibt sich dieser Eindruck, fasst man die sinnvollen Informationen aus einer entsprechenden Diskussion im Mikrocontroller-Forum zusammen. Nichtdestotrotz ein Danke an Raupenhaus für die Download-möglichkeit.
Zwischenzeitlich wurden einige Schaltpläne (ohne Wasserzeichen, rechtssicherer?) auf der Seite www.schaltplaene-web.de gefunden. Inzwischen bietet Vermona selbst für viele Serviceunterlagen und Schaltpläne zum Download an, z. B. über den Link http://www.vermona.com/support/vermona-heritage/.