Strom­versorgung auf Pedalboards

Spannungs­wandler

Nach der Diskussion einiger möglicher technischer Probleme bei der Spannungsversorgung auf dem Pedalboard folgt nun die Betrachtung von Lösungsansätzen – des Spannungs­wandlers, des ACA-Netzteils von BOSS und des Netz­teils Har­ley Ben­ton Power­plant Junior

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Der erste beschriebene Lösungs­ansatz betrifft die Geräte mit negativer Betriebs­spannung.  Neben der schon erwähnten negative-Ground-Schaltung werden hier auch sogenannte Spannungs­wandler genutzt. 

Dieses Schaltungsprinzip ist lange bekannt und wird auch schon lange mit entsprechenden integrierten Schaltkreisen realisiert.  Einer dieser Schaltkreis ist der Intersil ICL7660, der auch schon von anderen Halbleiter­herstellern angeboten wurde (z. B. in der DDR von RFT).  Zum Verständnis der Schaltung werden hier im Zitat und in Abbildung 2.1 die (deutschsprachigen) Applikations­unterlagen von RFT zitiert:

Der ideale Spannungs­verdoppler besteht aus den Schaltern S1 – S4 sowie der Konden­satoren C1 und C2.  Die Schalter­paare S1 / S3 sowie S2 / S4 werden über den Inverter gegen­phasig angesteuert.  In der ersten Phase des Zyklus' werden S1 und S3 geschlossen.  Dadurch wird der Konden­sator C1 auf die Ein­gangs­spannung Ue aufgeladen.  In der nächsten Phase sind S1 und S3 geöffnet und stattdessen S2 und S4 geschlossen.  Damit wird die positive Elektrode des Konden­sators C1 geerdet und die negative Elektrode mit C2 verbunden.  Es erfolgt ein Ladungs­transfer von C1 nach C2, so dass sich eine negative Spannung an C2 ergibt (siehe Abbildung 2.1). 

Schaltskizze

Abb. 2.1: Prinzip der Betriebs­spannungs­invertierung im Schaltkreis (U / ICL)7660 – die Skizze folgt den Darstellungen in verschiedenen Datenblättern (Intersil, RFT). 

Dieser Beschreibung der Schaltung wäre noch hinzuzufügen, dass, um den Schaltkreis vor Latch up-Störungen zu schützen, zwischen C2 und Pin 2 eine Diode eingefügt wird, was die zur Verfügung stehende Spannung etwas verringert.  Hier empfiehlt sich die Verwendung einer Schottky-Diode (beispielsweise der 1N5817). 

Zu den möglichen Anwendungen dieses Schaltkreises gehört auch die Bereit­stellung einer doppelten Betriebs­spannung – es können also auch Geräte unterstützt werden, die mit 18 V statt mit 9 V arbeiten.  Applikations­schaltungen für beide Anwendungen­ sind in den Datenblättern wie auch im Netz zu finden. 

Insgesamt kann man sagen, dass es bei Ein­satz eines Spannungs­wandlers sinnvoll ist, dem versorgten Gerät und dem Spannungs­wandler ein eigenes Netzteil oder zumindest eine eigene Stabilisierungs­schalt­ung­en zur Verfügung zu stellen, damit sich dieser und eine mög­licher weiterer Spannungs­wandler nicht gegen­seitig stören können.